Schwachstelle Batterie
Die Zahl der Panneneinsätze steigt. Waren es im Jahr 2023 rund 3,5 Millionen Einsätze, wurde der ADAC im Jahr darauf zu mehr als 3,6 Millionen Einsätzen gerufen. „Kochende Kühler im sommerlichen Stau auf der Autobahn oder abgerostete Auspuffrohre kommen heute so gut wie nicht mehr vor“, schildert Alexander Bausch von TÜV SÜD seine Beobachtungen. Dafür mehren sich Pannen durch Fehler in der Fahrzeugelektrik und -elektronik. Laut Pannenstatistiken der Autoclubs und Hilfsdiensten sind Probleme mit dem Anlasser, in der Beleuchtung und Verkabelung heute Auslöser für viele Panneneinsätze.
Die weitaus häufigste Ursache, dass ein Auto nicht mehr fährt, ist die 12-Volt-Batterie. „Bei fast der Hälfte aller Pannen war eine leere Starterbatterie der Grund fürs Liegenbleiben“, erläutert Bausch: „Zwischen dem fünften und sechsten Jahr im Leben eines Autos werden Defekte am Akku deutlich wahrscheinlicher. Dieser Zeitraum entspricht der durchschnittlichen Lebensdauer einer Batterie“.
Das Leistungsvermögen des mobilen Kraftwerks können Besitzer von Fahrzeugen mit Halogen-Scheinwerfern im Dunkeln an der Garagenwand oder einer Mauer grob selbst testen, schildert Bausch: „ Lässt die Helligkeit des Abblendlichts nach Abschalten des Motors erheblich nach, gibt auch die Batterie bald ihren Geist auf – spätestens im kommenden Herbst.“
Hintergrund: Autoakkus werden bei modernen Fahrzeugen extrem belastet, etwa durch die Start-Stopp-Automatik sowie den vielen Systemen, die an ihr hängen, beispielsweise Parkhilfen, Rückfahrkameras, Alarm- und Überwachungssysteme. Wer nicht stehen bleiben will, sollte den alten Akku rechtzeitig und vorsorglich gegen einen neuen tauschen. Das beugt Pannen vor, denn dank einer neuen Akkutechnologie kann das Problem geringer werden. Schwammen ehedem Bleiplatten in einem flüssigen Elektrolyten, ist bei modernen Batterien der Elektrolyt in Gel oder Glasfaservlies gebunden. Dieses System zur Energiespeicherung ist stabiler. Das Ergebnis ist eine langlebigere und zuverlässigere Stromversorgung.
Ein Elektrolyt ist die Batteriekomponente, die Ionen – ladungstragende Teilchen – zwischen den beiden Elektroden der Batterie hin und her transportiert und so die Batterie lädt und entlädt.
„Zudem beugt regelmäßiger Service Pannen vor", sagt der TÜV SÜD-Experte: „Fachwerkstätten schauen mit Diagnosegeräten tief in die Technik eines Fahrzeugs hinein“. So können sie Defekten entgegenwirken, indem Bauteile vorsorglich gewartet oder ausgetauscht werden. Aber auch der Autobesitzer kann zu einer langen Lebensdauer des Akkus beitragen. So muss die Oberfläche immer sauber und trocken sein, sonst können sich leicht Kriechströme bilden, die zur Selbstentladung führen. Die Kabelanschlüsse müssen fest angezogen sein. Die Kontakte reinigen und mit etwas Polfett (Fachhandel), das für bessere Leitfähigkeit sorgt, einschmieren. Mehr allerdings kann der Autofahrer selbst nicht tun.
Bei Batterien mit Verschluss-Stopfen – sie werden immer seltener – sollte man den Flüssigkeitsstand regelmäßig kontrollieren. Ist er zu niedrig, ausschließlich destilliertes Wasser nachfüllen. Die Bleiplatten müssen vollständig bedeckt sein. Beim Auffüllen am besten Handschuhe tragen, denn die Batteriesäure ist ätzend.